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Wenn alles vergeht / was bleibt dann noch / vom schwirrenden Leben / hastender Sterngeburten Wenn alles vergeht / wer meißelt dann mein Tun / in moosenen Stein Ich will nicht nichts geschaffen haben
Lorena Pircher

Verkürzte Publikationsliste (neueste Veröffentlichungen 2023-2024, Auswahl)

 

-        “holz an haut”, Langgedicht in litrobona Nr. 5, AUThentität, Frühjahr 2024.

-        “ohne titel”, Langgedicht in der Anthologie Preistexte der IG fem (IG feministische Autorinnen), Wien, Frühjahr 2024. 

-        “I” und “II”, Gedichte im Pappelblatt, Manfred Stangl (Hrsg.), Frühjahrsausgabe 2024.

-        “großeltern”, Langgedicht in AVA - Literaturzeitschrift der Studierenden der Komparatistik, März 2024.

-        “vom davor im danach”, Gedichtzyklus in Anton G. Leitner DAS GEDICHT, Online-Forum der Zeitschrift DAS GEDICHT, Februar 2024.

-        “blaurot”, Gedichtyzklus in mosaik freiVERS, Februar 2024.

-        “neujahr”, Langgedicht in der Anthologie Preistexte 2023, Verlag edition exil, Wien, Dezember 2023, ISBN 978-3-901899-90-4.

-        Eine Szene in Max Haberich, Thomas Ballhausen (Hrsg.): Arthur Schnitzlers Reigen. Der nächste Tanz. Brot und Spiele Verlag, Dezember 2023, Wien, ISBN 978-3-903406-21-6.
-        “Zungen”, Kurzgeschichte in der Anthologie Preistexte wortlaut 2023, Luftschacht Verlag, Wien, November 2023, ISBN 978-3-903422-38-4.

-        “was übrig bleibt”, Gedicht im jahrbuch der lyrik 2023, (Hrsg. AG literatur), Oktober 2023, Wien, ISBN 978-3-903335-31-38.

-        “Sommer auf deinem Gesicht”, Kurzgeschichte in der Anthologie Tiroler Vorlesebuch, Haymon Verlag, Innsbruck, Juni 2023, ISBN 978-3-7099-8173-3.

-        “langetage” (lyrische Kurzprosa) in &radieschen Nr. 66, April 2023.

-        “an einem dieser tage” (Kurzgeschichte) in DUM Nr. 105, April 2023.

-        “erinnerungen”, Gedicht im Heft 18 der AG literatur, Wien, März/April 2023.

-        “Solstitium 73”, Kurzgeschichte in PODIUM Nr. 207/208 Science/Fiction, Frühjahr 2023.

Kontakt: pircher.lorena@gmail.com 


+ estratti

Geburt
Sich selbst
im geronnenen Säurewasser zu zeichnen
mit den Fingerspitzen
sein eigenes gekrümmtes Sein zu streicheln
Seine zersplitterte Existenz
unter den Trümmerhaufen eines zerborstenen Metalllebens hervorziehen
sein durchscheinendes Gesicht
der brennenden Sonne entgegenhalten
 
 
Menschenkinder
Manchmal denke ich mir
dass auch du dieselben Sterne
in dein Gedächtnis brennst
Sich auch dir
dasselbe Wasser in die Haut gräbt
auch du vom selben Wind
gebeugt wirst
und auch du dieselbe grünliche Erde
zwischen deinen Fingern zerreibst
 

  
Kannibalismus
Manchmal möchte ich
einem pulsierenden, atmenden Menschen gleich
unsere Träume unter fallenden Goldblättern begraben
aus Angst
dass sie
dem frischen Sog des Zufalls ausgesetzt
sich leise zersetzend selbst auffressen
 
 
Reflexion V
Glaubst du auch
dass das Sein
ein gläsernes Sandkorn
in wogendem Algenmeer
ein kreischendes Spiegelbild
in irrendem Regen ist


 
Tamazingh
Der Nebelwasser trinkende Himmel
pflückt senkende Sterne in brühende Spiegelsee
sind wir
das eine Sandkorn
das im zwinkernden Auge
der Zeit schwimmt
 
 
Wenn
Wenn alles vergeht
Was bleibt dann noch
Vom schwirrenden Leben
Hastender Sterngeburten
Wenn alles vergeht
Wer meißelt dann mein Tun
In moosenen Stein
Ich will nicht nichts geschaffen haben