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Renate Mumelter

Renate Mumelter (1954 Bozen), Studium der Germanistik Innsbruck, Journalistin.

Seit 1971 publizistische Arbeit für RAI Sender Bozen, FF, Sturzflüge, Distel, Kulturelemente, Alpenrosen, Neue Südtiroler Tageszeitung, Franzmagazine, ab 1978 Mitarbeit Filmstudio Penn und Profifilm, ab 1989 Journalistin bei Tageszeitung Alto Adige/Deutsches Blatt, ab 1996 Pressereferentin der Stadt Bozen. Seit 2016 in Rente.

Ab 1981 SAAV-Mitglied und Redaktionsmitglied der Kulturzeitschrift Sturzflüge, größere eigene Beiträge: „L’altipiano della morte, do ischs decht so schian“, „Kultur-Import: Ressort Theater“, „Was ihr wollt... zweiteilige Untersuchung zum Thema Südtiroler Frauen schreiben“, Sondernummer über Film und Kino in Südtirol.

Außerdem: Unterricht (MS, OS, Universität), Vorsitzende der Südtiroler Hochschülerschaft (1976), Gründungsmitglied der Filmschule Zelig (1988), Vorsitzende der Plattform für Kulturlobbying KulturForumCultura (2009ff). Kulturarbeiterin.

Betreuung des Literarischen Nachlasses des Südtiroler Autorin Anita Pichler (1948-1997) zusammen mit Sabine Gruber; unter anderem Herausgabe der Bücher „Es wird nie mehr Vogelbeersommer sein“ Folio 1998; „Das Herz, das ich meine“ (Essays zu Anita Pichler), Folio 2002; „Die Zaunreiterin“ (Neuauflage mit einem Nachwort der Nachlaßbetreuerinnen) 2004

rmumelter@libero.it

  

Publikationen

Redaktion für Clementi/Verdorfer “Frauen Stadt Geschichte(n)”, hrsgg. von der Stadt Bozen, Kommission für Chancengleichheit, Folio Verlag Wien Bozen, 2000

„Contro Corrente. Das Deutsche Blatt im Alto Adige“, gemeinsam mit Eva Klein und Günther Pallaver, Edition Raetia 2010

„Cinema. Film in Südtirol seit 1945“, In Zusammenarbeit mit Martin Kaufmann, Edition Raetia 2016

 


+ Leseprobe

Leseprobe aus „Cinema. Film in Südtirol seit 1945“ Edition Raetia 2016 

Die Kinolieferanten

„Dreck, immer voll Dreck war man. Die Boten warfen die Filme auf den Lastwagen, ob es da regnet oder schneit oder staubig ist, du musst sie herumtragen, und dann bricht der Spagat. Die Kundschaften behalten den guten Spagat. Kaum habe ich den Film aufgehoben, bumms, war der Spagat kaputt. Ich habe einen Zettel beigelegt, 'si chiede di ritornare il film con lo stesso spago' (Man bittet, den Film mit derselben Schnur zurückzugeben), und alle haben mich gehanselt”, erinnert sich der Filmverleiher Guido Lorenzoni. Kinoarbeit kann sehr schön, sie kann aber auch sehr mühsam sein. Guido Lorenzoni hat es mit seinem “Dreck”-Sager 1988 auf den Punkt gebracht: Die Filmbeschaffung war in Südtirol ein schmutziges Geschäft, nicht nur wegen der brüchigen Schnüre. Die deutschsprachigen Filme kamen auf abenteuerlichen Wegen ins Land, im Lebensmittel-Lieferwagen, im Sportflieger, im Kofferraum oder aber gar nicht, denn die Rahmenbedingungen für den Filmimport waren für die deutschsprachige Minderheit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges komplex und schwer durchschaubar.