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24.03.2022
Stellungnahme
Europa im Vertrauen


Es gibt wenig, was seit dem 24. Februar 2022 nicht in den überregionalen Medien gesagt wurde und seitdem an Schrecklichem mitgeteilt wird, daher sparen wir überflüssige Worte.
Was in der Ukraine und den darin verwickelten Menschen geschieht ist ein Unrecht, das nicht nur die Gegenwart von Millionen von Menschen zerrüttet, sondern auch weit in unser aller Zukunft greift.
 
Dieser Krieg sägt an dem Vertrauen, welches wir als europäische Gesellschaft seit Jahrzehnten aufbauen. Das Vertrauen in ein friedliches Zusammenleben, welches unsere Staaten, Regionen und Freundschaften in Verbindung hält. Das Vertrauen an den Verhandlungstisch und an den Willen zur friedlichen Lösung.
 
Wir fordern daher mit Nachdruck jedes nur denkbare Engagement zur Wiederherstellung und Erhaltung des Friedens und der Freiheit sowie zur Durchsetzung und Einlösung der Menschen- und der Völkerrechte in der Ukraine! An erster Stelle stehen Menschenleben und ihre Heimat, ihre Gemeinschaften, ihre Beziehungen, ihre Unversehrtheit und ihr Recht auf eine Zukunft!
 
Damit schließen wir uns der gemeinsamen Erklärung österreichischer Autor:innen, Übersetzer*innen, Literaturveranstalter*innen und Verleger*innen für Frieden, Freiheit, Menschen- und Völkerrechte vom 27. Februar 2022 an. Zu diesem Datum war das Ausmaß der Aggressionen noch nicht absehbar. Zum heutigen Datum ist es unaussprechbar.
 
Ein besonderer Dank gilt der Zivilgesellschaft, die ihre schnelle Reaktions- und Solidaritätsfähigkeit einmal mehr durch unmittelbare Hilfe unter Beweis stellt!
 
Angesichts der europäischen Rüstungsrhetorik appellieren wir auch an die öffentliche Wachsamkeit und arbeiten mit unseren Kolleg*innen und Mitbürger*innen dort, wo Solidarität in Worte aber auch in Handlung übersetzt wird!
 
Wir als Vereinigung von Autorinnen und Autoren arbeiten daran, das Feld für friedliche Auseinandersetzungen offen zu halten und dies in aller Konsequenz und Nachhaltigkeit!
 
Bei all dem Entsetzen angesichts dessen, was in der Ukraine geschieht, ist es unser aller Verantwortung, uns auf unsere Wirkungskraft und -räume zu besinnen und nie, niemals! das Friedensprojekt Europa, als das es für uns – Zivilbürger*innen und Zukunftsschaffende - geboren wurde, aus dem Blick zu verlieren.
 
Nationalismen und politische Aggressionen jeder Art arbeiten dieser Öffnung radikal entgegen! Denn Aufrüstungen gepaart mit Zukunftsdrohungen zeichnen eine Welt, die nicht mehr auf Vertrauen und soziale Visionen der Zugewandtheit baut, sondern auf Angst und Kurzschlussentscheidungen. Das ist nicht die Welt, in der wir leben wollen und werden!
 
Lasst uns wach bleiben, auch wenn unser Entsetzen lähmt. Wach und händereichend!
 
Wir unterstützen das Auffangen einer humanitären und sozialen Krise mit gezielten Spendenaufrufen und dem Streuen von Informationen und Texten, die das differenzierte Denken und die Verhandlung des Friedens herausfordern.

Das Vertrauen in Europa basiert auf friedlicher Verhandlung!